Hallo zusammen, im letzten Teil meines Costa Rica Blogs geht es um die Ostküste von Costa Rica. Da diese Küste an das karibische Meer grenzt ist hier alles ein wenig anders als beim Rest des Landes. Hier erinnert alles eher an eine karibische Insel als an Zentralamerikanisches Festland. Wir starten om nördlichen Teil, dem “Klein-Amazonas” und beenden die Costa Rica Reise beim Grenzübergang zu Panama in Sixaola.
Tortuguero
Der kleine Amazonas von Zentralamerika. Im 2017, sprich dieses Jahr habe ich es endlich geschafft und bin für einen Kurztrip in den Nationalpark Tortuguero gefahren. 8 Stunden Reiseweg total bis wir auf der “Hauptinsel” waren, das heisst, 4 Busse und ein Bootstrip später konnten wir immer noch nicht aufhören zu staunen. Das ist eine ganz andere, eigene Welt im kleinen Amazonas von Costa Rica. Mit dem Public Boot sind wir von Pavona aus auf dem Hauptfluss entlang getuckert, haben ab und zu jemanden ab- oder aufgeladen und sonst einfach die dschunglige Flusslandschaft bewundert. Zahlreiche Vögel haben unseren Weg gekreuzt, dank einem fachmännischen Local wussten wir dann jeweils auch um was es sich handelt. Grüne Papageien, Tukane und zahlreiche weitere farbige, fliegende Kreaturen verkürzten uns den Weg. Bei der Ankunft hatte ich das Gefühl in eine andere Zeit zu reisen. Alles ist total relaxed und entspannt und einfach gehalten. Die Insel hat mir auf Anhieb gut gefallen. Wir hatten mit dem Zimmer zwei Touren gebucht, eine Nachtwanderung und eine Kanufahrt am Morgen. Kaum angekommen hiess es, wir würden dann in zehn Minuten auf die Wanderung gehen. So konnten wir gerade noch unseren Rucksack leeren und mit dem nötigsten ausstatten und uns mit Mückenspray einsprühen und los. Nach einer kurzen Durchquerung des Dröfchens kamen wir Richtung Wald, immer schön dem Weg der Küste entlang. Das Dorf ist auf der anderen Seite des Flusses angrenzend an das karibische Meer. Nach einer guten Viertelstunde kamen wir dann in unbewohnte Zonen, da fingen wur mit unseren Taschenlampen an Ausschau nach Tieren zu halten. Die Frösche, Echsen und Schlangen verstecken sich gerne auf Blättern im Gebüsch. Findige Augen haben dann regelmässig unsere kleine Gruppe mit neuen Spezien beglückt. Von springeden Spinnen über türkis-grüne Gekkos bis hin zu kletternden Faultieren mit Babies haben wir eine Menge gesehen. Drei Stunden sind wir teilweise durch dichte Dschungelwege geschlendert, immer mit offenen Augen. Das grosse Highlight war dann natürlich der weltbekannte gründe Laubfrosch mit den roten Augen. Er hing im Dunkeln an einem Zweig und liess sich in Ruhe von uns fotografieren. Hier würde ich gerne anfügen, dass es extrem schwierig ist, im Dunkeln zu fotografieren, ohne den Blitz einzusetzen. Blitze stören nicht nur uns, bei den Tieren stört dieser wahrscheinlich noch viel mehr, daher aus Respekt der Natur gegenüber keinen Blitz. Aber einige tolle Bilder kamen dann dank Taschenlampen doch dabei raus. Ich habe mich riesig über diese Wanderung gefreut. Nach einiger Zeit wurde es dann aber ziemlich schweisstreibend, da es immer noch etwa 32 Grad war mit etwa 94% Luftfeuchtigkeit.
Am nächsten Morgen sind wir um halb fünf aufgestanden um den Sonnenaufgang zu beobachten, dafür ist die Karibikküste ja prädestiniert. Wahrscheinlich wäre es wunderschön gewesen, wenn es denn nicht so bewölkt gewesen wäre. Knapp vor sechs Uhr sind wir zu unserem Kanutrip aufgebrochen, Morgenstund hat Gold im Mund. Mr. Brown eingewandert aus Jamaica und sein Sohn haben uns auf die Bootsführung mitgenommen und uns mit super spannenden Anekdoten und Weisheiten aus der Natur versorgt. Wir haben verschiedene Arten von Vögeln gesehen, farbige Tukane, Schwarze Schwäne, Eisvögel, verschiedene Enten, Affen, knallrote kleine Frösche mit blauen Beinen. Es war spektakulär und gleichzeitig einfach ruhig und wohltuend, eins mit der Natur. Nach drei Stunden auf dem Wasser haben wir direkt am Hauptfluss lecker gefrühstückt und sind dann langsam wieder aufgebrochen nach Hause. Eineinhalb Tage sind definitiv nicht genug, aber ich werde bestimmt zurückkehren. Nicht nur um Pumas und Jaguare zu sehen sondern einfach weils gechilled ist.
Limón
Limon ist eine grosse Hafenstadt an der Karibikküste und das eigentliche Zentrum auf dieser Seite. Nachdem mich einige einheimische Freunde gewarnt haben, es sei ein extrem heisses Pflaster, habe ich beschlossen die Stadt auszulassen und den direkten Bus nach Puerto Viejo zu nutzen.
Puerto Viejo de Talamanca
Ich weiss bis heute nicht was die schlechten Vibes ausgemacht haben. Vielleicht der allgegenwärtige Drogenhandel und -konsum jeglicher Drogen. Die Natur ist wunderschön, entgegen der Pazifikküste gibt es hier karibische Sandstrände mit hellem Sand, gesäumt von Palmen. Reggae liegt in der Luft. Alles ist ein wenig anders als auf der anderen Seite – mehr Jamaica als Costa Rica.
Ausflüge mit dem Rad bieten die Möglichkeit, die Region am Besten zu erkunden. Sei dies im nahegelegenen Nationalpark, an einsamen Buchten oder entlang der kleinen Fischerdörfchen. Hier lohnt es sich ein wenig mehr für die Unterkunft auszugeben, dafür sicher zu sein.
Punta Uva / Manzanillo
Mit dem Fahrrad von Puerto Viejo dem Strand entlang nach Manzanillo führt an den unterschiedlichsten Naturschauplätzen vorbei. Wunderschöne Buchten, kleine Hügel und Waldabschnitte machen den Ausflug perfekt. Zwischendurch eine Kokosnuss frisch von der Palme zur Stärkung, was will man mehr?
Weiter zur Grenze nach Panama
Wir wollten weiter nach Bocas del Toro, das geht ganz einfach mit einem Minibus Unternehmen, welches dich direkt an die Grenze fährt, dort läufst Du über die Brücke und dort steht der Kollege für die restliche Fahrt. Nichts als Bananenplantagen säumen den Weg Richtung Sixaola, letztes Örtchen in Costa Rica. Für den Grenzübergang wird empfohlen, Weiterreise-/Ausreisepapiere mitzunehmen, sonst muss man solche in der ortsansässigen Apotheke kaufen :-). Die Brücke ist leicht beängstigend, vorallem wenn man einen schweren Rucksack und ein Surfboard dabei hat…