Hallo zusammen zum zweiten Teil von meinem Costa Rica Blog. Wir starten hier ab Quepos wie im letzten Blog geschrieben und widmen uns der südlichen Pazifikküste.
Quepos / Manuel Antonio
Quepos ist eine kleines, heisses Hafenstädtchen, die schmutzige und laute Kleinstadt ist eigentlich nur wichtig für Pendler, die mit Bussen reisen und bietet einen Hafen, wo ab und zu ein kleiner Markt stattfindet. Die Kriminalitätsrate ist sehr hoch. Wir haben eine Nacht in Quepos verbracht und es lohnt sich nicht wirklich hier zu halten. Vor dem Pier hat es wenn der Swell stimmt eine tolle linke Pointbreak, die perfekt rollen kann. Meistens ist der Crowd Faktor relativ hoch, denn wenn es eine Brandung hat, dann wissen dies auch alle. Die Welle ist einfach erreichbar, mit dem Brett über den Fluss paddeln und dann direkt zum Peak raus laufen. Der Wasserstand ist nicht sehr hoch, daher ist Vosicht geboten beim runterfallen.
Manuel Antonio ist wohl einer der bekanntesten Nationalparks von Costa Rica, nicht ohne Grund. Zahlreiche Tiere und Pflanzen kann man im schönen Park entdecken. Ein Rundgang entlang des Meeres, mit weissen Sandstränden (eine Seltenheit an der Pazifikküste), begleitet von Kapuzineräffchen, macht den Tag perfekt. Mit etwas Glück entdeckt man die Faultiere in den Bäumen hängend, Brüllaffen Familien oder sogar Totenkopfäffchen. Achtung – niemals Taschen und Esswaren unbeaufsichtigt lassen, die Affen sind extrem frech und neugierig. Nebst Leguanen, Kaimanen, Waschbären gibt es zahlreiche Vogelarten, Käfer und sonstige Säugetiere. Der Park ist die 10$ Eintrittsgebühr mehr als wert. Im letzten Jahr wurden allerdings neue Regeln eingeführt, man kann nichts mehr zu essen mit in den Park nehmen und wird vorgängig durchsucht. Zudem sind mittlerweile Ströme von Toursiten unterwegs und die Äffchen teilweise leicht aggressiv wenn sie nichts zu essen kriegen. Trotzdem kann man auf kleinem Platz sehr viele verschiedene Tiere begutachten. Ein Tag im Park kann man sich auf jeden Fall gönnen.
Dominical
Ein kleines wunderbares Fischerdörfchen, welches eine der besten und konstantesten Wellen des Landes beherbergt. Leider hat der Tourismus hier auch schon seine Spuren hinterlassen, Hippies aus der ganzen Welt tümmeln sich an diesem langen Strandabschnitt. Die Wellen sind je nach Swell von bester Qualität, die Strömungen aber dementsprechend ziemlich stark. An diesem Strand hat ein befreundeter Globetrotter seine letzte Ruhe gefunden – daher NICHT schwimmen, es ist gefährlich! Das Dorf hat eine charmante Athmospähre und lädt zum Chillen ein. Es gibt regelmässig Partys, Konzerte, Märkte und bietet etwas für jedermann.
Rund um die genannten Plätze gibt es übriges jede Menge andere Strände dazwischen die ich noch nicht gesehen habe und sicherlich auch wunderschön und empfehlenswert sind. Aber wie Ihr ja wisst ist die Zeit meistens ein wenig beschränkt oder man chillt es einfach zu lange an Orten die einen faszinieren und die heimelig sind.
Puerto Jimenez – Parque Corcovado – Matapalo
Der Corcovado Nationalpark ist einer der artenreichsten Plätze der Welt und einfach nur paradiesisch. Ausgangspunkt war Puerto Jimenez, ein kleines, charmantes Dörfchen, ziemlich verschlafen. Während der Weihnachtszeit gibt es eine farbenfrohe Parade, ein einmaliges Erlebnis. Unsere kleine Bungalow-Unterkunft war heimelig und ein Ort zur Erholung. Der erste Ausflug führte uns nach Matapalo, der wohl schönste Strand von Costa Rica. Ein wunderschöner, weisser Sandstrand zieht sich entlang der Halbinsel Corcovado. Türkisblaues Wasser, Strandabschnitte getrennt durch Felsen, umrandet von Regenwald – was erträumt man sich mehr. Nicht nur Kapuzineräffchen tümmeln sich in den Bäumen, auch stolze rote Aras fliegen durch die Palmen. Die seelenruhigen und einsamen Strände sind noch Geheimtipps, wir wissen nun auch wieso – die Strassen sind der reinste Horror. Kilometerlange, mit Schlaglöchern übersäte Strassen, Flussdurchquerungen und schlammige Hügel sind nur mit Vierradantrieb passierbar. Aber das Ziel lohnt sich allemal.
Am zweiten Tag haben wir eine Dschungel-Tour gebucht. Glücklicherweise war der reservierte Guide nicht verfügbar und wir durften mit dem Finca Besitzer diese imposante, einmalige Tour durch sein Eco-Projekt machen. Die faszinierendsten Pflanzen, farbenfrohe Frösche und spielende Affen waren nur ein Teil der Abenteurreise. Die verschiedenen Arten von Bäumen sind einzigartig, natürliches Deo oder Mückenschutz fliesst aus der Rinde, einen anderen Baum kann man anzünden und es kommt eine kleine Flamme aus dem Baum. Die alten Bäume haben teilweise riesige Durchmesser und lange Lianen mit denen man sich wie Tarzan fühlen kann.
Auch das Projekt der Finca Besitzer ist interessant, wir haben viel über Ecotouristico la Tarde gelernt. Als Suplement durften wir im Bach die Kunst des Goldwaschens erlernen und sogar einige kleine Blättchen mit nach Hause nehmen. Die Verpflegung teils aus dem Garten war exzellent, die Pflanzen- und Tierkunde lehrreich und der Abstecher in den Dschungel eine unglaubliche Erfahrung. Das nächste Mal werde ich den 2 oder 3 Tages Trip machen, denn die Nachtwanderungen würden mich sehr interessieren.
Pavones
Südlichster Punkt meiner Reise durch Costa Rica ist das abgeschiedene Surfer Dorf Pavones. Heimat der zweitlängsten Left der Welt. Das kleine Dorf ist noch authentisch und vom grossen Tourismus-Boom verschont geblieben (Stand 2008). Die Anfahrt ist bereits ein Abenteuer für sich – Strasse? Welche Strasse, das kleine Stück zwischen den Schlaglöchern? Deshalb ist es wohl noch so echt und verträumt. Doch die Ruhe hält nur an bis eine gute Swell eintrifft und halb Florida anreist um eine der weltbesten Wellen zu reiten. Es gibt einen kleinen Landeplatz wo kleine Chartermaschinen die Surfhungrigen hinbringen um sich die lange Anfahrt zu ersparen. Aber wenn die Welle läuft und alle Sektionen verbunden sind, dann hat man bestimmt am Ende des Tages Muskelkater in den Beinen. Teilweise kann man sogar direkt vom Restaurant aus dem Surfer ein Bier in die Hand werfen.
Das Dorf hat nicht viel mehr ausser den “Dorfplatz” mit seinem obligatorischen Fussbaldfeld, einem Restaurant direkt vor der Welle und ein paar Cabinas. Wir hatten uns ein kleines Bungalow gemietet und haben eine ruhige Woche mit Yoga und Surfen verbracht. Zu Beginn, übrigens meine 3. Woche Surfen überhaupt, war die Welle noch klein und brach in mehreren Sektionen. Ich hatte mich eher ans Ende gehalten um den Pro’s aus dem Weg zu gehen. (Und ich hatte am ersten Tag eine Begegnung mit dem Steinboden gemacht vor dem Peak). Am Ende der Woche kam dann aber der angekündigte Swell. Die Welle war riesig und meine Reisebegleitung mehr als entzückt. Hier ist anzumerken dass sie Junior Surf Champ in Neuseeland war. Aber die Welle in Action zu sehen war schon ein Ereignis für sich und der Ausflug in den Süden hat sich nicht nur er Erholung wegen gelohnt.
Pavones bietet nebst eines hervorragenden Point-Breaks, grossartige Ausflüge auf die gegenüberliegende Küste, Anglertrips oder einfach eine Auszeit zum Träumen.
Wir fuhren schlussendlich zurück und von Puerto Jimenez rüber an die Karibikküste und dachten das sei locker zu machen. Dabei mussten wir unter anderem über den höchsten Pass von Costa Rica, auf den sogenannten “Cerro de la Muerta” (3491m) wo es dann auch ziemlich frisch war. Die Reise war aber ein Abenteuer und sehr aussichtsreich, bis wir kurz vor Limon ein Riesengewitter mit starkem Regen gekommen sind. Die Sicht war praktisch nicht vorhanden da es auch bereits eingedunkelt hat und der Regen wie aus geöffneten Schleusen auf uns runterprasselte.
Der nächste Blog wird die karibische Seite von Costa Rica abdecken. Von Tortuguero runter bis Sixaola. Danke fürs Lesen und ich freue mich wenn Ihr beim nächsten Blog wieder dabei seid. Den findest Du nämlich HIER